Zwei besonders persistente Bakterienarten haben einen Trinkwasserspender an Bord der Internationalen Raumstation (ISS) besiedelt, aber neue Forschungsergebnisse zeigen, dass sie nicht gefährlicher sind als eng verwandte Stämme auf der Erde.
Aubrey O'Rourke vom J. Craig Venter Institute und Kollegen berichten über diese Ergebnisse in einem neuen Artikel, der am 19. Februar 2020 im PLOS ONE Open Access Journal veröffentlicht wurde.
Kurz nachdem die National Aeronautics and Space Administration (NASA) 2009 einen Wasserspender an Bord der ISS installiert hatte, zeigten regelmäßige Probenahmen, dass zwei Bakterien, Burkholderia cepacia und später Burkholderia-Kontaminanten, das Trinkwasser kontaminierten.
Diese Mikroben gehören zu einer Gruppe verwandter Burkholderia-Arten, die bei Menschen mit Grunderkrankungen opportunistische Lungeninfektionen verursachen und mit herkömmlichen Sterilisationstechniken nur sehr schwer abzutöten sind. Bakterien werden trotz periodischer Spülung mit einer hochkonzentrierten Jodlösung zur Reinigung im Wasserspender zurückgehalten.
Um mehr über diese Bakterien herauszufinden, sequenzierten die Forscher die Genome von 24 Stämmen, die von 2010 bis 2014 gesammelt wurden. Alle Stämme von B. cepacia und B. kontaminans waren sehr ähnlich und stammten wahrscheinlich von den ursprünglichen Populationen der beiden Bakterien ab, die im Wasserverteiler vorhanden waren, als er die Erde verließ.
Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass die beiden Arten von Bakterien, die im Spender leben, nicht gefährlicher sind als ähnliche Stämme, die auf der Erde zu finden sind. Im Falle einer Infektion können die Bakterien weiterhin mit herkömmlichen Antibiotika behandelt werden.
Quellen: Foto: CC0, NASA